unpassend praktisch
Es passt zwar nicht zu mir, nach wochenlanger Blog-Siesta mit den konkreten Ereignissen zu beginnen, jedoch ist dies die bequemste Variante die Frage nach den Fragen zu beantworten. Hier also für euch, kurz zusammengefasst: Meine Fragen zur mündlichen Matura. Sogar in richtiger Reihenfolge.
Philosophie/Psychologie: Kernfrage war ein Vergleich zwischen dem marxistischem und dem kantianischen Kunstbegriff und die Auswirkungen auf Poltik, Kunst,...
Im Wesentlichen musste man dabei nur den krassen Gegensatz an Hand von realen Beispielen festmachen und ein paar kantianische Begriffe noch als Absicherung verwenden (wie: kontemplative Haltung und interesseloses Wohlgefallen.)
Spezialfrage war ein Impulstext zum klassischen Liberalismus - invisible hand. Ich habe einmal auf Hayek verwiesen, was im Zusammenhang eigentlich zur Beantwortung der Frage gehörte. Allerdings wurde ich vom Vorsitzenden gleich zurecht gewiesen, dass dies den zeitlichen Rahmen des Spezialgebiets sprengen würde. Schwachsinn. Verweise waren also verboten. Zumindest bei mir. Trotzdem war Philosophie natürlich die leichteste Prüfung.


Bei der zweiten Frage ging es um einen Text, an dem sich in unserem Lesebuch Inveturen - Deutsches Lesebuch von 45 bis 2003 - ein ganzes Kapitel aufhängt: Die Riesenzwerge von Gisela Elsner. 1964. Ein Text über die Trotzphase der Bewegung, die ein paar Jahre später 68er genannt wurden. Es ging um Lothar, den Jungen, den das Patriachat am Mittagstisch ankotzt. Viel mehr als den Vektor "Er" hat der Text aber nicht zu bieten. Ich habe daher eigentlich gleich begonnen über die Bewegung an sich zu sprechen und konnte, ohne unterbrochen zu werden problemlos auf die starken Parallelen zum Film hinweisen. Dustin Hoffman als etwas gereifter "Lothar" - "Die Reifeprüfung" von Mike Nichols. Und um war die Prüfungszeit. Nett.
Ein wenig Blabla rund um den Wr. Kongress und die Neuordnung Europas und den damit auch verbundenen kulturellen Austausch,...Nationalstaaten --> Volksmusik, usw
Spezialfrage: FBA "Musik in der Werbung": Ton - Wort - Bild. Erläutere kurz ihre Zusammenhänge in der Produktwerbung und beweise anhand von praktischen Beispielen. Meine Beispiele: Jingle: Haribo, Zott-Sahnejogurt (Werbelied..."vollbepackt mit tollen sachen, die das leben schöner machen, hinein ins weekendfeeling,....blablabla"), Meister Propper, Nah&Frisch, Zeit im Bild-Kennmelodie. Nah und Frisch musste ich dann analysieren. F-Dur - Vergleich mit Marschmusik, ...
Spanisch.
Kernfrage: La juventud espanola...die spanischen Jugendlichen - ihre Probleme, ihre Freizeit, ihr Schulsystem. Eintypisches Fremdsprachenthema. Zum Kotzen. Allerdings habe ich ohnehin nur die Klischees der Südländer hingeschmießen. Das reichte offenbar.
Spezialfrage: Ein Impulstext zu Costa Rica. Hier, in den letzten 5 Minuten meiner Schullaufbahn wurde es dann noch heikel, denn ich wusste am Vortag gerade mal die Hauptstadt meines Spezialgebietes - Costa Rica. Jedoch war der Text sehr spezifisch. Außerdem wollte sie noch einen Vergleich mit der Schweiz hören. Das einzige, was mir dazu einfiel, war, auf mein linkes Handgelenk zu zeigen. Denn mir fiel weder das Wort Uhr ein, noch sonst irgendetwas ein. Damit meinte ich, dass Costa Rica viel in Technologie investiert, wobei das spanische Wort technología wahrscheinlich naheliegender gewesen wäre, als nach dem Wort reloj zu suchen. tik tak, tik tak, wäre noch eine Möglichkeit gewesen.