Wednesday, June 08, 2005

Grüßen - eine soziologisches Phänomen

Vor allem in nicht eindeutigen Situationen muss ich, wenn ich tatsächlich im Sommer mit dem Triumph Spitfire, der Rostlaube meines Vater aus den Siebzigern, die schon zehn Jahre in Sandl auf meinen jugendlichen Leichtsinn wartet, die mühlviertler Hügel in archaisch-grindige Heimatfilm-Atmosphäre hüllen will, noch einiges dazu lernen, was die seltsamen zwischenmenschlichen Interaktionen angeht, die manche von uns bei einem (manchmal sogar absichtlichen) Aufeinandertreffen tätigen. - Das Grüßen.

auto & mobil

Gemeinhin wird die Sommerzeit als eine Phase unbeschwerten Lebens dargestellt, des dolce far niente , als jene Jahreszeit, die sich mit allerlei geistigen und körperlichen Erquickungen assoziiert, etwa der Sommerfrische oder der Ausflüge in offenen Autos auf schmalen und sehr schmalen Panorama- und Höhenstraßen im Wienerwald oder in der Buckligen Welt, am Wechsel oder am Semmering – je nach Lust und Laune in dieser oder in jener Richtung.

Wobei solches Sommervergnügen, bei dem man sich irgendwie in einen alten österreichischen Spielfilm der fünfziger Jahre versetzt fühlt, dadurch noch gesteigert werden kann, dass man in Autos von damals unterwegs ist. Natürlich sind viele auch mit neuen Autos unterwegs, für die ergibt sich aber das Problem nicht, das hier nun einmal angesprochen werden muss: Wer grüßt wen zuerst, wenn zwei Unbekannte sich begegnen? Denn es ist ja so: Besitzer alter Autos grüßen einander, wenn sie sich begegnen; Besitzer neuer Autos, so offen sie auch sein mögen, grüßen einander nicht.

Das mag damit zusammenhängen, dass im so genannten "Zeitalter der multioptionalen Individualisierung" eine Hierarchie der individualistischen Tiefenschärfe gilt, wenn ich das so ausdrücken darf. Das bedeutet, dass Farbe und Hersteller moderner Fahrzeuge ein bestimmtes Statement dokumentieren, die Wahl eines alten Autos aber als Ausdrucksform eines unbezwingbaren, individuellen Stolzes gilt. Alle, die sich also als Mitglieder dieser unbeugsamen Gestrigkeit erkennen, grüßen einander als Verschworene, als Repräsentanten einer gleichgesinnten Weltanschauung, die unverfälschte Technik schätzt und die elektronische Moderne hier und da durch einen kräftigen Zwischengasstoß (wie bei einem teilsynchronisierten Getriebe) für sich aufs alte Maß herunterstutzt.

Also: Welche Grüßordnung gilt, wenn die Alltagsregeln des Benimms nicht gelten, weil nicht gleich ersichtlich ist, welcher Fahrer jünger ist und welcher älter? Grüßt auch hier der Herr die Dame, der Mitarbeiter den Vorgesetzten? Aber wie erkennt der Mitarbeiter einen Höhergestellten? Natürlich kann man das Grüßproblem als lästige Unsitte, als Anbiederung gar abtun. Aber dann grüßen die anderen und es beschleicht einen das Gefühl, die Atmosphäre gestört zu haben; eilfertig grüßt man bei der nächsten Begegnung, merkt aber, dass der Entgegenkommende nicht grüßt. Auch kein gutes Gefühl. Noch irritierender ist es, wenn keiner grüßt, weil beide meinen, der andere müsste als erster grüßen, und zwar auf der Grundlage hoch komplizierter, doch imaginärer Regeln.

Aber welchen Regeln unterliegt denn diese Grüßordnung? Zunächst einmal nehme ich an, dass auf der Straße nicht die Persönlichkeit des Fahrers, sondern die des Fahrzeugs zählt. Auf diese werden die Höflichkeitsregeln des Alltags übertragen. Dieser Logik entsprechend, müssten die mit dem jüngeren Baujahr zuerst grüßen, weil immer die Jugend das Alter grüßt. Also wird zum Beispiel ein Triumph TR 6 dem TR 4 zuwinken, ebenso ein Jaguar XK 150 dem XK 120.

Aber was ist, wenn sich XK und Triumph begegnen? Grüßt man sich dann überhaupt? Bei dem Preisunterschied? Oder ist es hier wie im Alltag überhaupt, dass der Billigere den Teureren zuerst grüßt? Und was ist, wenn sich zwei XK 120 oder zwei MGBs begegnen? Spielt dann die Farbe eine Rolle? Oder der – bei der flüchtigen Begegnung kaum sichtbare – Zustand der Restauration?

Und schließlich: Was, wenn zwei gleichwertige Oldtimer unterschiedlicher Marken aufeinander treffen? Also zum Beispiel der XK 150 und ein offener Mercedes 220 Ponton, preislich sehr ausgeglichen, imagemäßig auch. Grüßen die sich überhaupt, oder bemitleiden sie sich gegenseitig?

Doch in welcher Folge auch immer gegrüßt wird – wichtig ist die von den Motorradfahrern abgeschaute, herablassende, nur kurz angedeutete, von einem unmerklichen Nicken begleitete, quasi tiefer gelegte Bewegung aus der kurz über das Lenkrad erhobenen Hand heraus, die sagt: Im Grunde genommen müsste ich dich ja gar nicht grüßen." aus der heutigen Ausgabe der Wiener Zeitung.

Holger Rust , geboren 1946, ist Publizist und Professor für Soziologie in Hannover.

Saturday, June 04, 2005

Kapitalismusdebatte(n)?

In den letzten Monaten könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass medial wieder so etwas wie eine Kapitalismusdebatte im Gange ist.
Ursache dafür für diesen Denkanstoß, der leider keiner ist, ist wahrscheinlich die Jubiläumseuphorie gekoppelt mit den Geschehnissen in in den anderen EU-Staaten.

aus den Tagbüchern des Andreas Unterberger:

"Fronleichnam: ein Tag, an dem das alpine wie das städtische Österreich gerne in seinem schönsten Glanz erstrahlt. An dem das katholische Österreich seine Botschaft mit Selbstbewusstsein auf die Straßen trägt. Etwas rätselhaft, warum der Wiener Erzbischof den Tag nutzt, um gegen einen schrankenlosen Kapitalismus zu wettern. Sieht er den am Ende in Österreich, wo fast die Hälfte aller Einkommen vom Staat weggenommen werden? Weshalb sagt er, dass der globalisierte Markt nicht die Orientierung einer menschengerechten Wirtschaft sein kann: Will er ihn abschaffen? Weiß er nicht, dass der Markt kein Wertesystem, sondern der effizienteste und gerechteste Mechanismus für die Erzeugung und Verteilung von Waren ist? Soll künftig jedes Land selbst seine Fernsehgeräte, Autos, T-Shirts und Computerprogramme herstellen, was diese fünfmal teurer und damit die Menschen fünfmal ärmer macht? Was meint er eigentlich mit "katholischer Soziallehre" konkret: die Ordnung des Ständestaates – oder etwa das (notwendigerweise) durchaus kapitalistische Wirtschaften der großen Stifte? Werden etwa von kirchlichen Arbeitgebern keine Mitarbeiter "freigesetzt"?

Sooft man aber auf solche Aussagen kirchliche Erläuterungen erbittet, bekommt man zu hören, dass die Kirche kein wirtschaftswissenschaftliches Institut sei. Absolut richtig. Aber dann sollte sie vielleicht auch mit einschlägigen Aussagen vorsichtig sein. So wie die Kirche ja einst ebenso schmerzhaft lernen musste, dass auch Physik und Astronomie nicht ihre Arbeitsgebiete sind."



Sehr treffend in meinen Augen.

Doch nicht nur der liebe Herr Schönborn, auch Menschen, von denen man glauben möchte, dass Ökonomie durchaus zu den Arbeitsgebieten gehören sollte, glänzen in dieser öffentlichen Debatte mit Unwissen. Ein sehr treffliches Beispiel für den einfältigen Charakter der Diskussionen rund um DIE Globalisierung (als ob es ein kürzlich verabschiedetes Gesetz wäre...) war das letzte Philosophicum im ORF. Sehr bezeichnend war schon das Motto, unter das die Stunde (die wie immer viel zu schnell vergangen ist - so wird die Moderation meistens beendet.) gestellt wurde: "Was kostet uns der Kapitalismus?" Sie hätten auch fragen können: "Was kostet uns unsere Existenz?" oder "Wieviel Intelligenz ist gut für die Menschheit?" Was soll das?

Auf der linken Seite als Protagonisten der Dahabensiedurchausrechtichhabejedochmeinebedenken-jetztaberbittenichtnachfragen-Fraktion traten für die Abteilung Philosophie Prof. Heintel aus Klagenfurt und in der Kategorie NGO Fräulein Staritz von Attac an. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der WU Wien. Sie ist ein Typ von der Sorte Glaschwischnig, die ja bei Global2000 war, bevor sie aus Marketinggründen in die hohen Kreise des Clubs kam. Es gibt einige kluge Köpfe unter den Grünen. Warum auf Bundesebene jedoch Van der Bellen der einzig erträgliche ist, verstehe ich einfach nicht. Aber zurück zu Frau Staritz. Es würde mich nicht wundern, wenn auch sie sich eines Tages den Weg in den Nationalrat ebnen kann oder zumindest bald mal bei eifrigen Wahlkämpfen anzutreffen sein wird. Ihre Schwerpunkte in diversen Publikation:

MMag. Cornelia Staritz (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Internationale Finanzmärkte
Politische Ökonomie
Entwicklungstheorie- und politik

Die Marktwirtschaft wurde auf der rechten Seite verteidigt vom Manager Raidl / Böhler-Uddeholm und dem Journalisten Schwarz von der Wirtschaftsredaktion der NZZ. Der ORF hält diese räumliche Teilung in links und rechts offenbar für sinnvoll - so weiß der Zuseher gleich: Spricht einer von dieser Seite: wohlwollend nicken. Spricht einer von der anderen Seite: Grummelnd den Kopf schütteln. - Bildungsauftrag öffentl.-rechtl. Medien, aha.
Man sollte meinen, dass für die "staatliche Antikap-elite" zwei praktizierende Denker aus dem Nimmerland kein Problem sein sollte. Doch dem war nicht so. Der Redakteur der einzig liberalen Tageszeitung im deutschen Sprachraum konnte jedes eizelnde Argument der keifenden, niedlichen Attacerin entschärfen, ohne sich seine Krawatte zu richten. Und auf grundsätzliche Aussagen seiner Wenigkeit wie "Ein großes System kann nur dereguliert funktionieren" wurde gar nicht eingegangen. Sie hat nur ein paar Versuche gestartet, sich an irgendwelchen Nebensätzen hochzuziehen, was auch eher verzweifelt wirkte. Und der Prof. Heintel hat sich nach seinem offenbar im Voraus verfassten Kommentar ohnehin ganz aus der Debatte zurückgezogen.
Etwa nach der halben Sendezeit kamen eigentlich nur noch trotzige Gegenfragen wie "und warum sterben dann so viele arme Leute in so vielen Ländern?" Das vielleicht einzig vernünftige Argument von ihrer Seite war, dass es in einigen Ländern zu einem Schuldenerlass in Teilbereichen kommen sollte. Auch auf der liberalen Seite gab es hier keine Einwände, jedoch eine angebrachte Relativierung.
Mit der Frage "Was kostet eigentlich der Kapitalismus?" konnte zum Glück keiner der Anwesenden etwas anfangen.

Friday, June 03, 2005

Wo liegt eigentlich Perg?

Weil ich schon von Anekdoten gesprochen habe, da diese für solche Seite fast wie geschaffen sind, muss ich fast im Nachhinein noch kurz über meine Begegnung mit einer Volksgruppe namens "Perger" sprechen. Es sind kleine, freundliche Menschen, die vornehmlich über Online-Markler Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen.
Sie treten vornehmlich in Paaren auf und haben die Angewohnheit alte Elektronikartikel anzuhäufen. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Die Perger sind ein sehr instinktives Volk, dass sofort merkt wenn etwas nicht stimmt. Sie gehen keinem auf den Leim. Ihre unbarmherzige Spürnase musste ich am eigenen Leib erfahren.
(Und ab jetzt ist nichts gelogen!)
Es war so, dass ich vor zwei Wochen etwa meinen alten Röhrenbilschirm via Ebay an den Mann gebracht habe. Und ein User war von Anfang an dabei und ließ sich von keinem überbieten. Er wäre vermutlich noch viel weitergegangen für mein altes Teil. Zu seinem Glück dauerte die Auktion nicht allzu lange. Schon am Tag der Versteigerung erhielt ich den Anruf eines Herrn, der mir unweigerlich zu verstehen gab, dass ich seinen Bildschirm habe, und er ihn sich gerne holen würde. Da begannen schon die Probleme. Er wusste nicht, wo Freistadt liegt. Also ich erfuhr, dass der Herr aus Perg war, fand ich das schon etwas seltsam. Zur näheren Beschreibung sollte ich ihm aufzählen, was es denn in Freistadt alle gäbe. Beim Lubinger wurden wir fündig. "Ahh, Jojo. Fräschdod, aso, jojo." Am nächsten Tag am frühen Nachmittag leutete das Telefon. "I forad hiaz daun weg ah!" Gut. Ich wartete. Zwei Stunden später - das Telefon: "I warad jetzt beim Lubinger." Er wollte ernsthaft, dass ich den Bildschirm zu ihm trage, anstatt ihn zu unserer Wohnung zu dirigieren. Gut. Er lässt sicher überreden und steht zehn Minuten später zusammen mit seiner Angetrauten vor der Tür. Mir folgend suchet er mit seinen Blicken bereits im Stiegenhaus nach bildschirmaritgen Formen. In meinem Zimmer: Euphorie. Als ob ich ihnen ihr Adoptivkind aus dem Katalog vorführen würde starrten sie auf meinen Bildschirm, auf dem ich ein paar Urlaubfotos zu sehen waren, um ihnen die einwandfreie Funktionalität des Gerätes zu demonstrieren. Als ich dann noch versuchte ihnen auch ein paar technische Details zu vermitteln, waren sie direkt enttäuscht. Sie wollten mehr spannende, stark flimmernde (das schien sie jedoch überhaupt nicht zu stören, im Gegenteil) "vom Computer" sehen. Also, in einem Anfall von Spontanität, beschloss ich nun noch ihnen ein paar "graphisch fordernde Programme" vorzustellen. So nannte ich es jedenfalls. Nun hatte ich wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Für meine Präsentation zollten sie mir auch ihren größten Respekt. Ich bekam sogar €2 Trinkgeld für meine Bemühungen. Im Übrigen waren meine graphischen Demonstrationen die Vorschaufunktion des Bildschirmschoner im Anzeigemenu.
Stutzig machten mich aber vor allem ihre Formulieren. Sie sprachen immer von Computer. "Wos hauma jetzt gsogt fürn Computer?" Ich ahnte die fatalen Folgen, die dieser Verkauf haben konnte. "Sie meinen ihren Bildschirm?" "Jo eh", und zeigte auf das Ding. Sie fühlten sich auch fast etwas verstoßen, als ich plötzlich die Aufmerksamkeit nicht mehr ihnen widmete, sondern Daten- und Stromkabel für sie aufrollte. Ich trug ihnen den PC zu ihrem Auto. "Auf den Vordersitz", so die Instruktionen. Widerwillig nahm er auch das Kabelzubehör entgegen. Was das mit den Kabeln sollte, war ihm offensichtlich nicht klar. Aber ein kleines zusätzliches Geschenk wollten sie natürlich nicht ablehnen. Nach meiner flüchtigen Verabschiedung eilte ich schnell wieder ins, drehte mich jedoch noch ein paar Mal nach ihnen um. Jetzt weiß ich warum. Ich dachte mir, dass sie schon noch wegfahren würden. Einige Minuten später, ich hatte schon wieder meinen neueren Bildschirm verkabelt: Das Telefon. Ich solle doch nochmal herunterkommen. Das Auto stand noch da. Er blickte mich bestimmt an und meinte, dass er den Computer soeben nochmals einschalten wollte, er aber keine Lebenszeichen von sich gab. Zur Verdeutlichung. Er sitzt im Auto, hinten seine Frau. Keine Strom, kein Computer in Sichtweite. Natürlich waren auch die von mir empfohlenen Kabeln nicht angesteckt worden. Er drückte den Einschaltknopf. "Do tuat si nix mehr..." Er konnte seine Verärgerung kaum verbergen. Wenn ich jetzt keine diplomatische Lösung parat gehabt hätte, ich weiß nicht, was passiert wäre. Mit Aussagen wie "Strom und Computer wären eine Idee." oder "Was tun sie eigentlich mit einem Computer?" wäre wahrscheinlich nichts besser geworden. Wenn ich nun verdeutlicht hätte, dass der Bildschirm nur Bestandteil eines (funktionierenden) Computers ist, wäre das so gewesen, als ob ich ich ihnen einen Teil eines Adoptivkindes verkaufen hätte wollen. Also sagte ich: "Ja, is eh kloa, do brauchns a Steckdosen in da Nähe", ohne nochmals auf das Kabel einzugehen. "Der geht oiso erst daham, is eh kloa. Passt, daun Pfiati und danke nu a moi."

Selbstständig zu sein muss in der Tat die nervenzerreibenste und schwierigste Aufgabe der Welt sein. Aber sie ist vermutlich auch die beste. Es bleiben viele Fragen offen. Ich will es gar nicht wissen. Was haben sie getan, als sie nach Hause kamen? Wo wohnen diese Menschen wirklich? Wo haben sie nach meinen Urlaubsfotos gesucht?
Wo liegt eigentlich Perg?

Thursday, June 02, 2005

Zurück nach Wien. Danke Roland aus Brüssel.

Es sind meistens zwischen zwanzig und dreißig (http://kundendienst.orf.at/orfstars/korr.html) Auslandskorresondenten beim ORF tätig. Auf der Kundendienstseite sogar unter ORF-Stars zu finden.
Im Standard und auf Orf.at lese ich nun vor kurzer Zeit, dass die Österreicher in der Tat mit ihnen sehr zufrieden sind, was anhand einer Studie belegt wurde.
"Ob EU-Erweiterung und US-Präsidentschaftswahlen, das Geiseldrama in Beslan, das Bombenattentat in Madrid, der Tod von Jassir Arafat, die Flutkatastrophe in Asien und der Tod Papst Johannes Pauls II. - nicht nur diese Themen hielten die ORF-Korrespondentinnen und Korrespondenten im Jahr 2004 und in den ersten Monaten 2005 auf Trab, wie Roland Adrowitzer, Karim El-Gawhary, Hartmut Fiedler, Ernst Gelegs, Raimund Löw, Andreas Pfeifer, Carola Schneider, Susanne Scholl, Ben Segenreich, Eva Twaroch und Christian Wehrschütz am 11. Mai 2005 in ihren Stimmungsberichten aus den jeweiligen Operationsgebieten feststellten."
aja. Stimmungsberichte, das ist vermutlich das richtige Wort. Der Höhepunkt jedes Auslandsbeitrags ist mittlerweile eine Life-Schaltung zum jeweiligen Korrespondenten. Diese Life-Schaltungen können schon sehr brisant sein. Zum Beispiel aus den USA. Der Berichterstatter, der die ganze Zeit wild durch New York läuft und Stimmungsumfragen erstellt und dann gerade noch rechtzeitig zur Kamera kommt, die normalerweise dann immer vorm weißen Haus steht. Meistens kommt der Fachmann aus dem Ausland dann zu dem Entschluss, dass es noch weiterhin spannend bleibt oder die Stimmung noch immer sehr angespannt ist, man momentan aber noch nicht mehr sagen könne. Daran hat man sich längst gewöhnt. Gut, dass wir unsere Profis im Ausland haben.
Vor ein paar Monaten auch etwas bemerkenswertes. Wieder ein Beitrag aus den USA, es ging, wenn ich mich recht erinnere ging es um Greenspans Politik. Der Moderator, life aus Washington. Im Hintergrund: Die brennenden Twin Towers von 9/11.
Solche kleinen technischen Gebrechen sollen nun offenbar nicht mehr passieren. Im Rahmen der Berichterstattung rund um die Abstimmung über die EU-Verfassung wurde stand die Dame sogar life(!) vor der Champs Elysées. Keine dummen Leinwände mehr, mit dem Eifelturm abgebildet. Jetzt life, vor einer Hauptstraße. Hier macht man es dem Zuseher schon nicht mehr so leicht. Den Eifelturm kennt doch jeder. Ich bin froh, dass es unsere tapferen Männer und Frauen an den Fronten gibt und sie uns auch weiterhin über die neuesten Stimmung aus der ganzen Welt informieren können. Danke Roland & Co.